Blut
In unsrem Körper fließt ein Saft,
Der uns gibt gar manche Kraft.
Er schimmert lieblich rot
Und ohne ihn sind wir schnell tot...
Dieser Saft ist nicht nur in uns,
In Reh und Vogel gibt es ihn auch,
Somit ist es keine Kunst,
Zu nutzen ihn zu Heiden-Brauch.
Und verlässt er uns doch einmal,
So sage „Tschau“,
Denn dann haben wir keine Wahl,
Unsere Haut wird grau...
Doch trinke, Bruder, trinke aus,
Man weiß doch niemals,
Wann man hat so einen Schmaus,
So beiße in den Hals...
Rufe
Die Dunkelheit ruft nach mir,
Mit gar fester Stimme.
Sie ruft wie ein krankes Tier,
Vernebelt meine Sinne.
Immer wieder vernahm ich des ihren Ruf,
Auffordernd mich zum Gefolg,
Sie einen Wahnsinn in mir schuf,
Nahm mir die Sicht, wie eine Gewitterwolk.
Seltsame Befehle sie mir gab,
Ich verstand nicht alle,
Begab mich jedoch auf den Trab,
Zu befolgen des Verstandes Tale...
Kein Widerstand ich konnt leisten,
Und ich immer weniger verstand,
Warum ihr Anhänger Fanatiker heißten,
Wo sie doch so noble Botschaft sand...
Je mehr ich mich jedoch ihr anvertraut,
Destso weniger war ich Mensch,
Immer mehr bin ich ergraut,
Immer mehr war ich ein Geist...
Dies all mir wurd zu viel,
Ich wollte mich verstecken,
Klammern mich an des Lebens Stiel,
Um nicht elend zu verrecken.
Doch es war zu spät,
Sie hatte mich gefangen,
Hatte sich auf mich gelegt,
Keine Engel für mich sangen...
...
Vertraue so dem Geiste nicht,
Denn es könnt der Wahnsinn sein,
Schau lieber öfters mal ins Licht,
Und genieß den Sonnenschein.
Missverständnis
Ich ging durch einen Walde,
Meine Gedanken waren frei,
Als gar schrecklich schalte,
Ein ach so hoher Schrei.
Also lief ich schneller,
Meiner Schritte nicht bewusst,
Der Klagelaut wird heller,
Er war gar voller Frust.
Vorbei an Bäumen,
Vorbei an manch Gesträuch,
Vorbei mit meinen Träumen,
Folgend nur dem Geräusch.
Und schon sah ich sie stehen,
Dort vor dem Ungetier,
Meine Freund, die tat vergehen,
Es besaß der Augen vier.
Es war nicht menschlich,
Es hatte doch zwei Köpf,
Es war gar furchtbar hässlich,
Dies unheimliche Geschöpf.
Dagegen war die Quell der Stimme
Ein feines Fräulein zart,
Ihr Anblick benebelt meine Sinne,
Sie glich der Engelart.
So hob ich meine Dolche
Und ging zum Monster hin,
Sterben sollten solche,
Die ein Lustmolch sind.
So stand ich vor demselben,
Der das Mädchen kränkt,
Blitzen tat der Dolch der Elben,
Der Bald mit Blut getränkt.
Doch als ich stechen wollte,
Da schrie das Mädchen mehr,
Ich wusst nicht, was das sollte,
Konfus war ich gar sehr.
Was hatte ich vergessen?
Was hatte ich versäumt?
An was tat sie mich messen?
Oder war es doch ihr Freund????
Damit ich hat auch Recht!
Den Schlag von ihm noch spür,
Es war ein kurz Gefecht,
Mein Kopf nun hat ne Tür...
Also seit etwas gezähmt,
Wenn es um Liebe geht,
Denn dein Kopf, der ist gelähmt,
Wind dir durch die Ohren weht...
Frei
Ich ging hinaus,
Aus dem finstren Gemäuer,
Das Licht war aus,
Der Preis war teuer.
Ich ging hinaus,
Stand auf dem großen Platze,
Sah eine Maus,
Die rannte wegen einer Katze.
Ich ging hinaus,
Dacht nicht zurück,
Was ich getan,
Was mich bedrückt.
Ich ging hinaus,
Sah mich langsam um,
Was für ein Graus,
Wie sind sie dumm.
Wie konnten sie nur dies nicht sehen,
Wie konnten sie dies nicht verstehen,
Wie konnten sie alle hier leben,
Wie konnten sie an dem Orte kleben...
Ich verließ das Gelände,
Ich verließ die Stadt,
Verließ die finstren Wände,
Die ich hab ach so satt.
Nun ging ich weg,
Auf des meinen Pfaden,
Weg, von des Menschen Versteck,
Weg, von den Rauchschwaden.
Nun bin ich frei,
Hab mich und meine Seele,
Es war grad Mai,
Schrie heraus aus voller Kehle:
„Ich bin entkommen,
Dir, du ach so noble Welt,
Deine Ehr ist längst verglommen,
Wirst regiert nur noch von Geld!“
So ging ich entlang,
Auf des meinen Pfad,
Dabei ich sang,
Von der stolzer Tat.
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