Auslese Part 6
Die Hydra
 
Dort steht sie, auf dem Moore,
Die Hydra mit den Köpfen sieben,
Nur wagen könnte es ein Tore,
Dies alte Geschöpf zu besiegen.
 
Der erste schaute mich gar finster an,
Es war die Hass in seinen Augen,
Wer sich traut zu nah heran,
Sollte nur noch als Asche taugen.
 
Der zweite blickte mich gar hilfsuchend an,
Es war der Kopf der Sehnsucht,
Er war ausgestoßen von den anderen Mann,
Fallen gelassen, wie eine faule Frucht.
 
Der dritte war gar heftig zornerfüllt,
Denn ein Schwert steckte ihm im Kopfe,
Seine Rache sich vielleicht bald erfüllt,
Er wird sie packen am Schopfe.
 
Der vierte hatte einen leeren Blick,
Denn es war der Kopf der Trägheit,
Welcher war am einfachsten gestrickt,
Welcher hatte nur zum Schlafen Zeit.
 
Der fünfte hatte Hunger in den Augen,
Den Völlerei war seine Spezialität,
Ich würde zum Mahle taugen,
Mir sein stierender Blick verrät ....
 
Der sechste war der Kopf,
Welcher bestimmt den Liebesakt,
Mit Wollust war gefüllt der Tropf,
Sein Haupte sich wiegend im Takt.
 
Der siebende hatte ein erhobenes Haupt,
Denn Eitelkeit war seine Zier,
Erstaunlich dass es daran glaubt,
War es doch nur ein Teil vom Tier.
 
Alle sieben mich sahen an,
Und ich suchte schnell das Weite,
Ich wollt nicht weiter heran,
So warn sie gefürchtet zu jeder Zeite....
 
 
 
 
Der Sumpf
 
Er ruht im Walde,
Es ist der Sumpf,
Er ist sehr alte,
Der Bösen Trumpf.
 
Schon mancher ging,
Und kam nicht wieder,
Es ist ein lustig Ding,
Steif waren ihre Glieder.
               
Versanken sie doch in ihm,
In seiner unendlichen Tiefe,
Da half kein Lung und keine Kiem,
Als man dort ewig schliefe.
 
Ihre Körper man nie wieder fand,
Die einst zum Sumpfe schritten,
Begraben sind sie nur zum Pfand,
Ohne sie drum zu bitten.
 
 
Auf der Lichtung
 
So ein dunkler Wald,
Kein Strahl dringt in ihn hinein,
Er ist so unendlich alt,
So alt, wie dieses Lichtung klein.
 
Die Lichtung ist versteckt,
Man muss sie suchen,
Bevor man sie entdeckt,
Wird man passieren viele Buchen.
 
Doch für ein Liebespaar,
Der Weg ist sicher und klar,
Schnell werden sie ihn finden,
Glück und Liebe sich verbinden.
 
Auf der Lichtung ist immer eine Quell,
Kleine Fischlein schwimmen drinnen,
Dieses Wasser wird nie verrinnen,
Das Licht spiegelt sich darin hell.
 
Auch jeder einzelne Strahl der Sonne,
Welche hier immer scheint,
Besitzt hier eine Wonne,
Die jede Begegnung stärker eint.
 
In diesem schönem Lichte,
Wird die Liebste schöner aussehen,
Wenn ein Lächeln erscheint in ihrem Gesichte,
Möchte der Liebhaber nie wieder gehen.
 
Die Zeit verrinnt hier spärlich,
Man ist länger zu Zweit,
Nie war die Natur so herrlich,
Man will verbringen hier alle Zeit.
 
So folge mir,
Wenn dir gefällt die Dichtung,
Folge mir, folge mir,
Folge mir zu jener Lichtung...


 
 
Der Gaukler
 
Wer bringt die Leute all zum lachen?
Wer verbringt gar lustige Stund?
Bei wem kichern selbst die härtesten Wachen?
Wer gibt nur närrische Botschaft kund?
 
Wer ist glücklich und hat stets gute Laune?
Wer hat selbst an dunklen Tagen ein Grinsen im Gesicht?
Wer bricht nie einen Streit vom Zaune?
Für wen ist das Publikum das Lebenslicht?
               
Jawohl, der Narr, der Gaukler ists,
Steht zum Vergnügen an des Königs Tafel,
Er soll lindern jeden ach so tristen Zwist,
Und erheitern alle durch sein Geschwafel.
 
Doch nützt nicht der beste Witz,
Man hängt immer von dem einen ab,
Der hat den hohen Sessel als Sitz,
Welcher schaut mit ernster Mine herab.
 
Ein wirklich guter Narr,
Kann auf keinen Falle Ruhme ernten,
Denn dies ist eben so bizarr,
Sie ihn sogleich als Idioten entfernten.
 
Ein wirklich schlechter Witzbold,
Dessen letzte Stund hat schon geschlagen,
Ist ihm die Menge auch noch so hold,
Ist es aus, sobald dem König platzt der Kragen.
 
So ist der Narr witzig am Tag,
Und trauert in der Nacht,
Weil keiner ihn wirklich mag,
Er ist ein Sklave der eigenen Macht.  
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Weitere Poems folgen
wie auch
weitere Spiele^^
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Die Banditin wird fortgesetzt... XVI ist in Arbeit
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Nun sind auch Videos unter Musik zu finden^^...
damit die "öden" Texte bissel Untermalung finden
 
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