Wolf
Wieder öffne ich meine Augen,
Sehe mich um gehetzt,
Die Angst tut an mir saugen,
Bin nun so entsetzt.
Ich begreife nicht dies Geschehen,
Wie kann so was passieren,
Die Panik hindert mich am gehen,
Kann nicht mehr marschieren...
Alle sind tot,
Kamerad um Kamerad,
Alles ist so rot,
Nach der schlimmen Tat.
Der Sturm saugt auf die Leichen,
Ich sehe sie bald nicht mehr,
Ist dies ein göttliches Zeichen,
Das wir sind verflucht so sehr...?
Alles ging so rasend schnell,
Die Schreie waren spitz und kurz,
Wir sahen ein paar Büschel Fell,
Und dann kam schon der erste Sturz.
Eh wir es erkannten,
Was den ersten wiederfuhr,
Bevor wir nur die Kreatur fanden,
Folgte es weiter der Blutspur...
Nacheinander starben sie,
Schnell, doch voller Qual,
Nacheinander fielen sie auf die Knie,
Ein schmerzhafter Tod der ihre war.
Wir waren schlussendlich noch zu dritt,
Um uns herum lagen die Leichen,
Einen erfasste ein rascher Tritt,
Wir hörten kurz darauf sein Kreischen.
Der Andere sah mich an voller Pein,
Oh, ich werde den Blick nicht vergessen,
Bevor ich sah einen zweisamen Schein,
Und die Dunkelheit tat ihn auffressen...
Nun stehe ich hier,
Gelähmt durch meine Pein,
Ich erwarte nun das Tier,
Welches auslöscht mein Sein.
Ich höre ein Heulen,
Es durchfährt meine Knochen,
Das Schwarz bekommt Beulen,
Und ein Tier kommt angekrochen.
Es war eine Wolfskreatur
Seine Lefzen lächeln mich an,
Gegen jede göttliche Natur,
Läuft er aufrecht, wie ein Mann...
Dies war ein harter Winter,
In uns hatte der Schrecken gewohnt,
Man fand zerstückelte Rinder,
Und jede Nacht dieser blutrote Mond...
Doch egal war der Gedankengang,
Ich bete ein letztes Mal zu dem Einen,
Ein Träne läuft über meiner Wang,
Schon höre ich das Knirschen von Steinen... |