Trinke aus!
Ich gebe dir den Becher,
Es ist der einzige Weg,
Ich bin kein Todeshecher,
Keine Feindschaft ich heg.
Aber du liegst so da...
Du regst dich nicht,
Denn als ich dich so sah,
Ganz ohne Licht,
Auf dem einem Bette,
Da war es geschehen,
Du, mager, ohne Fette,
Deine Augen wie die Krähen.
Du bist jetzt schon halb tot,
Kein Lebensfunke in dir wacht,
Das Einzige, was ich dir bot,
Ist nur für dein Ende gedacht.
So nimm den Trank,
Ich flöß ihn dir ein,
Du bist so krank,
Wirst ein Engel sein.
Trinke aus!
Erlöse dich vom Schmerz!
Nimm den Tod in Kauf,
Wenn schwindet die Kerz,
Wenn schwindet dein Lebenslauf..
Trinke aus!
Auch den letzten Schluck,
Ich verweile ohne Paus,
Bis schwindet der Druck.
Trinke aus!
Mit jedem Tropfen wirst du schwächer,
Mit jedem Tropfen stärkt meine Furcht,
Bald finden mich des Vaters Hecher...
Trinke aus!
Mein Leben ist mir egal,
Du sollst frei sein,
Ich nehme den Pfahl,
Zu rammen in mein Herz hinein,
Wenn der letzte Tropf verrann...
Und ich mich der letzten Stund entsann...
Trinke aus!
Eine Träne fließt herab,
Und landet auf deinem Gesicht,
Ich beug mich hinab,
Zu berühren das holde Licht.
Der Becher ist leer...
Du stirbst mir in den Armen,
Warum hab ich es getan...
Warum in Gottes Namen?
Pfahl, verrichte deinen Plan... |